Die Entscheidung ob man ein Massivhaus oder Fertighaus baut, ist in den meisten Fällen tatsächlich eine Frage des Bauchgefühls. Unterschiede bei der Wohnqualität und der Stabilität der Bauweise sind kaum auszumachen.
Den größeren Anteil der Neubauten stellen die Massivhäuser dar, sie werden in der Regel Stein auf Stein gebaut. Das Massivhaus ist mit seinen durchschnittlich 120 Jahren Lebensdauer etwas haltbarer als das Fertighaus, hier beträgt die Lebensdauer im Schnitt 95 Jahre. Fertighäuser werden in der Regel in so genannter Holztafel – Bauweise gefertigt. Sie ist mit einer speziellen Dämmung versehen und wird in vorgefertigten Modulen auf der Baustelle angeliefert. Die Bauform eines Hauses ist nicht ausschlaggebend auf die Bauweise. Wer beispielsweise einen Bungalow bauen möchte, muss sich nicht zwischen Fertighaus-Bauweise oder Massivhaus-Bauweise entscheiden. Wir haben die Vorteile und Nachteile von Massivhäusern und Fertighäusern in einer Übersicht zusammengefasst.
Fertighaus Eigenschaften
Eine der herausragenden Eigenschaften des Fertighauses ist seine kurze Bauzeit. Fertighäuser werden werksseitig in vorgefertigten Modulenauf der Baustelle angeliefert, was die Bauzeit erheblich verkürzt. Oft vergehen zwischen Vertragsabschluss und Endmontage auf der Baustelle weniger als ein halbes Jahr, das erspart dem Bauherren Kosten und Nerven.
Denn wer weniger Zeit auf der Baustelle verbringen muss um nach dem Rechten zu sehen, hat mehr Zeit für sein Privatleben. Was die Grundrissplanung angeht, sollte man sich rechtzeitig festlegen. Nachträgliche Änderungen sind wegen der Vorfertigung schwierig.
Bauherren die sich für ein Fertighaus bauen möchten, sollten bei der Auswahl des Hausbauunternehmens auf die Mitgliedschaft im Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) achten. Dadurch sind bestimmte Standards bei der Ausführung gewährleistet, die das vorgegebene Maß durch den Gesetzgeber übersteigt. Das erhöht die Sicherheit für den Bauherren.
► Die Vorteile Fertighaus
kurze Bauzeit, denn die vorgefertigten Teile müssen nur noch montiert werden
perfekt aufeinander abgestimmte Haustechnik, da sie werksseitig konzipiert wurde
nur ein Ansprechpartner für den gesamten Bau, das bedeutet weniger Stress für Bauherren
viele Fertighaus – Hersteller übernehmen die Wartung des Hauses auch Jahre nach der Fertigstellung
die meisten Hersteller betreiben Musterhausparks, in denen man sich vorab einen Eindruck von den Hausmodellen verschaffen kann
► Die Nachteile Fertighaus
geringere Wertstabilität gegenüber einem Massivhaus
Grundriss bei Baubeginn nicht mehr abänderbar
geringerer Schallschutz aufgrund der verwendeten Materialien
zusätzliche Isolierung erforderlich
Wärmespeicherung geringer als bei Wänden aus Stein
Massivhaus Eigenschaften
Die wohl wichtigste Eigenschaft des Massivhauses ist seine Wertstabilität. Dies ist oft eines der Argumente, weshalb sich Bauherren letztlich für ein Massivhaus entscheiden. Auch bei der Finanzierung kann die Entscheidung ein Massivhaus zu bauen von Vorteil sein. Viele Kreditinstitute►schätzen den Wert bei einem eventuellen Wiederverkauf höher als den bei Fertighäusern ein, das kann bei der Festlegung der Konditionen eine Rolle spielen.
Auch der Schallschutz kann sich bei Massivhäusern sehen lassen. Wände aus Stein und Decken aus Beton sorgen mit ihrer hohen Dichte für einen guten Schutz gegen lästige Geräusche von außen. Hervorzuheben ist hier besonders der Ziegelstein, mit seinen besonders guten Schallschutz-Eigenschaften.
Und auch für Bauherren die sich erst kurz vor Baubeginn auf einen Grundriss festlegen können ist ein Massivhaus interessant. Denn da es nicht vorgefertigt aus dem Werk kommt, sondern erst auf der Baustelle erstellt wird, lassen sich überschaubare Änderungen auch noch bei Baubeginn berücksichtigen.
► Die Vorteile Massivhaus
- Massivhäuser werden i.d.R. auch von Kreditinstituten als wertstabiler angesehen
- Grundrissänderungen können noch bis kurz vor Baubeginn in das Projekt einfließen
- sehr guter Schallschutz, durch die höhere Rohdichte der verwendeten Wand- und Deckenbaustoffe
- besserer Brandschutz, da Stein und Beton schwerer entflammbar sind
- der Anteil der Arbeiten die der Bauherr selbst übernehmen kann, ist bei einem Massivhaus höher als bei einem Fertighaus
► Die Nachteile Massivhaus
- Die Bauzeit ist in der Regel erheblich länger als bei einem Fertighaus
- Negative Witterungseinflüsse wirken sich durch die längere Bauzeit srärker aus
- Beauftragt der Bauherr externe Unternehmen mit bestimmten Teilleistungen, hat er damit verschiedene Ansprechpartner
- Die verwendeten Materialien benötigen mehr Zeit um auszutrocknen, was besonders bei Bauvorhaben in den Herbst- und Wintermonaten bedacht werden sollte
- Es fallen in der Regel höhere Kosten als bei einem
Fertighaus an