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Himmelsrichtung Balkon - Tipps für Pflanzen und Gestaltung

Der Nordbalkon

Wer einen nach Norden ausgerichteten Balkon besitzt, muss wohl damit leben dass die Sonne ein wohl eher seltener Gast sein wird. Allerdings kann das an sehr heißen Sommertagen auch ein Vorteil sein: Anstatt in den Mittagsstunden die Flucht zu ergreifen, hält  man es dann auf einem schattigen Nordbalkon noch sehr gut aus. Und an kühleren Tagen kann eben auf Kissen und Decken nicht verzichtet werden, diese sollten dann nicht zu einfarbig ausfallen, damit der eher dunkle Balkon freundlicher wirkt.

Wer die Sommerhitze nicht mag, ist mit einem Nordbalkon bestens bedient. Foto: pixabay.com

Einige Pflanzen lieben den Schatten

Und auch schattige Balkone können prächtig bepflanzt sein. Hängende Glockenblumen mögen keine Sonne und eignen sich besonders für Balkonkästen, außerdem stehen Fuchsie, Hortensie oder auch die Prachtspiere zur Auswahl: sie ist eine mehrjährige Pflanze, benötigt kaum Sonne und blüht von Sommer bis  Herbst in verschiedenen Farben.
Auch auf einem Nordbalkon können durchaus Kräuter wachsen. Bärlauch, Knoblauchsrauke oder Brunnenkresse wachsen auch an schattigen Standorten. Farne und Gräser lieben den Schatten und eignen sich deshalb hervorragend für den Nordbalkon.

Gegossen werden sollte generell morgens, da wegen der fehlenden Sonne das Wasser langsamer verdunstet. Da der Nordbalkon meist im Schatten liegt, sollte die Dekoration möglichst bunt ausfallen: für Kissen, Decken, Übertöpfe aber auch den Fußboden werden hier am besten helle und frische Farben gewählt. Da die Feuchtigkeit im Schatten besonders langsam verdunstet, sollte der Fußboden aus rutschfesten Fliesen und die Möblierung eher aus Kunststoff bestehen. Holzmöbel oder Teppichböden sind hier denkbar ungeeignet, das langsame abtrocknen begünstigt das unschöne vermosen.

Auch auf eine stets intakte Balkonentwässerung sollte gerade bei Nordausrichtung geachtet werden, da sich wie bereits erwähnt die Nässe hier besonders lange halten kann.

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Die Prachtspiere ist für den Nordbalkon bestens geeignet. Foto: pixabay.com

Der Südbalkon

Für Sonnenanbeter dürfte der nach Süden ausgerichtete Balkon wohl der Idealvorstellung entsprechen: Sonne beim frühstücken, in den Mittagsstunden und auch beim Abendessen. Die ganztägige Sonneneinstrahlung hat aber nicht nur Vorteile. Will man sich auch mal im Schatten entspannen, ist ein guter Sonnenschutz wie Markise oder Sonnensegel unerlässlich, die Bewässerung der Pflanzen kann recht aufwendig werden und Stoffe sowie Mobiliar bleichen relativ schnell aus.

Ein nach Süden ausgerichteter Balkon bedarf einer effektiven Beschattung. Foto: pixabay.com

Viel Wasser für die Pflanzen auf dem Südbalkon

Die Auswahl von Blumen, Gräsern und Kräutern muss für den Südbalkon besonders sorgfältig erfolgen, den viele Pflanzenarten vertragen keine ganztägige Sonneneinstrahlung. Und besonders auf dem Südbalkon können Pflanzen einen starken Durst entwickeln, eine zweitägige Abwesenheit ohne Bewässerung kann hier schon verheerende Schäden anrichten.

Als Kräuter kommen Thymian und Salbei und auch Lavendel  in Frage, sie können  sehr viel Sonne vertragen. Bei der Wahl des Bodenbelages sollte man sich für Holz oder beispielsweise -witterungsfeste Teppiche entscheiden. Diese Materialien heizen sich in der Sonne weniger stark auf als Keramikfliesen oder Kunststoffbeläge.

Typische Sonnenanbeter sind beispielsweise Chrysanthemen, Geranien, Echter Lorbeer oder auch die aus Südafrika stammende Schwarzäugige Susanne. Die Kletterpflanze mit dem typisch schwarzen Auge in der Blütenmitte eignet sich bei entsprechender Unterstützung auch bestens als Sichtschutz. 

Auch bei den Balkonmöbeln ist die Materialwahl wichtig. Korbstühle oder auch Bänke und Tische aus Holz sind geeignet, weil diese Materialien sich weniger stark aufheizen wie beispielsweise Metall. Der Sonnenschutz ist bei einem Südbalkon besonders wichtig: Sonnenschirme sind flexibel und schnell umstellbar, Sonnensegel sind meist fest installiert und damit weniger geeignet.

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Die schwarzäugige Susanne eignet sich auch als Sichtschutz. Foto: pixabay.com

Der Ostbalkon

Da die Sonne im Osten aufgeht, eignet sich ein nach Osten ausgerichteter Balkon hervorragend zum  Frühstücken. Deshalb ist für den Ostbalkon eine praktische und gut durchdachte Möblierung besonders wichtig. Die bequeme Bestuhlung, welche zum ausgedehnten Frühstücken einlädt, ist genauso wichtig wie ein Tisch mit Schubläden und Unterregal, sofern die Balkonfläche begrenzt ist.

Welcher Balkonbelag ist der richtige?

Da die Sonneneinstrahlung bereits am Mittag nachlässt, sollte ein Bodenbelag Verwendung finden, der die Sonnenwärme zunächst gut speichern und  später langsam wieder abgeben kann.  Hier kommen besonders keramische Fliesen, Naturwerksteinplatten oder auch Holzdielen in Frage.

Halbschattengewächse als Bepflanzung

Wer auf dem Ostbalkon Gemüse anpflanzen möchte, sollte keine zu großen Erwartungen hegen: Die meisten Sorten bevorzugen intensive Sonneneinstrahlung, das gleiche gilt für viele Obstsorten wie beispielsweise Erdbeeren, deren Wuchs wird im Halbschatten eher kümmerlich ausfallen. Wurzelgemüse wie beispielsweise Möhren oder Rote Bete können sich auch auf dem halbschattigen Balkon gut entwickeln.

Die Dekoration sollte möglichst farbenfroh ausfallen: Möbel, Kissen, Decken und auch Pflanzpläne sollten möglichst bunt sein, so bleibt die sommerlich-farbige Stimmung auch im Schatten erhalten.

Als Pflanzen für den Ostbalkon eignen sich hier besonders Halbschattengewächse wie beispielsweise Dahlien, Egelstrompeten, Elfensporn oder auch der Feuersalbei kommen in Frage. Wer regelmäßig frische Kräuter ernten möchte kann auf Minze, Salbei, Löffelkraut oder auch Zitronenmelisse zurück greifen, diese gedeihen auch im Halbschatten sehr gut.

Der Sonnenschutz kann bei einem Ostbalkon für gewöhnlich vernachlässigt werden: die Morgensonne wird beim Frühstück in der Regel als sehr angenehm empfunden. Und bereits in den frühen Nachmittagsstunden liegt der Balkon ja ohnehin im Schatten.

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Der Feuersalbei mit seinen leuchtenden Farben eignet sich gut für den Ostbalkon. Foto: pixabay.com

Der Westbalkon

Da die Sonne im Westen untergeht heißt das für Besitzer eines nach Westen ausgerichteten Balkons folgendes: nach Feierabend die letzten Sonnenstrahlen einfangen und beim Abendessen den Sonnenuntergang genießen.
Bisweilen sind aber auch schattige Momente gefragt, deshalb ist hier der Sonnenschutzein wichtiges Thema. Klassische Markisen, ein seitlich fest installiertes und einrollbares Sonnenschutzrollo, oder ein stylisches Sonnensegel, die Möglichkeiten der Beschattung sind vielfältig.

Hier lohnt sich bequemes Mobiliar: auf dem Westbalkon lassen sich lange Sommerabende genießen. Foto: pixabay.com

Fuchsien, Dahlien und Männertreu

Bei der Bepflanzung gilt das gleiche wie für den Ostbalkon: am besten geeignet sind Halbschattengewächse. Männertreu und fleißiges Ließchen habe selbst in der Abenddämmerung noch leuchtende Blüten. Aber auch Fuchsien, Dahlien oder beispielsweise das zu den Mohngewächsen zählende Tränende Herz ist mit seinen rosaroten, traubenförmigen Blüten für den halbschattigen Balkon geeignet.

Typische Halbschatten-Kräuter sind beispielsweise Koriander, Schnittlauch, Waldmeister oder auch Minze. Wer auf Obst nicht verzichten möchte, kann auf Johannis- oder Stachelbeeren zurück greifen, sie gedeihen auch an halbschattigen Balkonen. 

Da auf dem Westbalkon meist ein etwas stärkerer Wind weht, sollten Sonnensegel und Markisen gut befestigt werden, Pflanzkübel und auch die Möbel können deshalb etwas massiver ausfallen. Mit ein paar griffbereiten Kabelbindern lassen sich bei einem plötzlich aufkommendem Sturm in Sekunden Mobilar und Sonnenschirme am Balkongeländer fixieren.

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Gedeiht gut im Halbschatten: Johannisbeere. Foto: pixabay.com

Sofern der Platz ausreichen ist, bieten sich für den Westbalkon Möbelim Loungestil an. Die sind ausreichend bequem um lange Sommerabende inklusive Sonnenuntergang zu genießen. Wer auf dem Westbalkon auch frühstücken möchte, sollte sich für einen Bodenbelagaus Holz oder einen für Balkone geeigneten Teppich entscheiden. Da die Sonne den Boden erst mittags erwärmen kann, werden sich diese Materialien gegenüber Fliesen besonders für Barfüßler als angenehm erweisen.

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