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Die fünf größten Fehler beim Hausbau

Die Entscheidung ein Haus zu bauen, wird nicht über Nacht getroffen. Die meisten Bauherren benötigen Jahre, bis ihr Wunsch ausgereift ist. Irgendwann ist es dann so weit und die konkreten Planungen beginnen.
Es gibt eine regelrechte Liste möglicher Fallen, in die Bauherren stolpern können. Hausundwohnung24 greift nachstehend fünf der wichtigsten Tipps und häufige Fehler zum Thema Hausbau auf und beschreibt, worauf zu achten ist. Von den ersten Schritten der Vertragsgestaltung, über die Grundrissplanung bis hin zur Wahl der richtigen Baufirma – jeder einzelner Abschnitt ist oft ein komplizierter (und emotionaler) Teil Ihres Eigenheims.

Falsche oder fehlende Inhalte im Bauvertrag

Ob Bauträgervertrag, Werkvertrag oder Bauwerkvertrag – nicht jede Vertragsform ist für jeden Bauherren geeignet. Beauftragt man beispielsweise ein Hausbauunternehmen mit der schlüsselfertigen Erstellung eines Einfamilienhauses, kommt es auf den Zahlungsplan an. Er regelt, welche Summe zu welchem Zeitpunkt gezahlt werden muss. Die MaVB [Makler- und Bauträgerverordnung] enthält dafür wichtige Anhaltspunkte. Werden sie eingehalten, hat der Auftraggeber eine gewisse Sicherheit.

Wie bei anderen Verträgen auch, sollte man beim Bauvertrag ein Auge auf das Kleingedruckte werfen. Versteckte, auf den ersten Blick unwesentlich erscheinende Klauseln können sich für juristische Laien unter Umständen als unangenehme Überraschung erweisen. Streit entzündet sich beispielsweise bei der Farge, was unter „schlüsselfertig“ zu verstehen ist. Wer sich nicht sicher ist, sollte sich von einem Fachanwalt für Baurecht beraten lassen, er wird bei Bedarf bestimmte Klauseln abändern und damit eventuellen Schaden vermeiden können.  

Wer keine Anwalt beauftragen möchte, kann sich an einen der zahlreichen Bauherrenverbände wenden, muss hier in vielen Fällen jedoch Mitglied werden, um Beratungsleistungen in Anspruch nehmen zu können. 

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Unter Umständen eine lohnende Investition: den Vertrag von einem Anwalt für Baurecht prüfen lassen. Foto: © Fotomanufaktur JL/fotolia

Der falsche Grundriss

Bei der Planung eines Hauses richtet sich letztendlich alles nach dem Grundriss. Als erstes heißt es, Prioritäten setzen und die Frage für sich beantworten, wie wichtig einem welche Räume sind. Ist das Schlafzimmer nur zum schlafen da, oder wir zusätzlicher Staraum benötigt, weil vielleicht kein Keller vorhanden ist? Ist in der Küche ien Essplatz für mehrere Personen erforderlich, weil das Wohnzimmer eher klein geplant werden muss?

Und auch bei der Treppenplanung für mehrgeschossige Häuser werden oft wichtige Punkte nicht berücksichtigt. So sind beispielsweise Wendeltreppen sehr beliebt, da sie optisch etwas her machen und wenig Platz beanspruchen. Bedacht wird aber oft nicht, dass sie eine Gefahrenquelle für Kinder darstellen und besonders auch für Senioren problematisch werden können.

Und auch der Eingangsbereich kommt bei der Planung schnell mal zu kurz: er wird gern zu Gunsten des Wohnzimmers winzig geplant, obwohl er besonders bei Häusern ohne Keller auch als Stauraum dienen sollte.  

Grundriss erstellen - Fehler und Tipps
So beginnt die Hausplanung: Mit der Frage nach dem Bedarf der Wohnfäche und damit mit dem Grundriss. Foto: pixabay.com

Die ungeeignete Baufinanzierung

Das eigene Haus ist für viele Menschen ein Lebenstraum, für dessen Erfüllung es sich augenscheinlich lohnt, andere Wünsche. Bei knappem Budget muss man sich frühzeitig im Klaren sein, ob man auf lange Sicht – meist 20 bis 30 Jahre – eine monatlich feste, unabänderliche Ausgabe tragen möchte, um so die Finanzierung seiner Immobilie zu stemmen.

Wer sehr knapp kalkulieren muss, sollte sich überlegen, wo er sich möglicherweise einschränken sollte: weniger Urlaub machen, Restaurantbesuche begrenzen, kein neues Auto anschaffen, seltener shoppen gehen oder gar die Ausgaben für das geschätzte Hobby drosseln?

Wenn Sie meinen, Ihre Lebensqualität würde zu stark beeinträchtigt, sollten Sie sich fragen, ob ein Hausbau das aufwiegt. – Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, das Vorhaben zunächst aufzuschieben, um mehr Eigenkapital anzusparen; das mindert später die monatlichen Zahlungen an die Bank.

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Wer für eine Baufinanzierung auf alle übrigen Annehmlichkeiten verzichten müsste, sollte es besser lassen! Foto: © Kaikoro/fotolia

Hausbau unangemessen versichert

In der Regel baut man nur einmal im Leben ein Haus, also sollte das Bauvorhaben richtig abgesichert sein. Aber welche Versicherungen sind sinnvoll? Wichtig zu wissen, dass jeder Bauherr für alles verantwortlich ist, was auf seiner Baustelle passiert. Dabei ist es ganz egal, ob man selbst werkelt, Leistungen an Handwerker vergibt oder ein Hausbauunternehmen beauftragt, ein schlüsselfertiges Eigenheim zu errichten.

Gelangen Kinder auf eine ungenügend gesicherte Baustelle und verletzen sich, wird die anliegende Straße verschmutzt oder beschädigt, wird Baumaterial unsachgemäß vor dem Grundstück gelagert – der Bauherr haftet für alle Schäden, die auf seiner Baustelle oder in der Nachbarschaft entstehen.

Verursachen mehrere Personen (Bauleiter, Hilfskräfte u. ä.) einen Schaden, kann der Geschädigte seine Ansprüche in voller Höhe gegen jeden einzelnen der Beteiligten geltend machen, den Bauherren eingeschlossen. Dies können beispielsweise auch unsachgemäß ausgeführte Baumfällarbeiten sein, durch die Passanten verletzt werden.  

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Es gibt eine Reihe von Versicherungen, die ein Bauherr einfach haben muss! Foto: pixabay.com

Die falsche Hausbaufirma beauftragt

Baufirmen gibt es wie Sand am Meer – die Frage ist deshalb, wie man bereits im Vorfeld weniger seriöse Hausbauunternehmen ausschließen kann. Man muss dafür wenige, aber wichtige Fragen klären:

Welchen Ruf hat das Unternehmen? Eine Recherche im Internet kann durchaus hilfreich sein, denn zufriedene Kunden schweigen eher, während die Verärgerten gern ihrer Empörung Luft machen und sich auf einschlägigen Portalen äußern.

Verfügt die ausgewählte Baufirma über ausreichend Bonität, um den Bauablaufplan zu realisieren und das Vorhabens fristgerecht fertig zu stellen?  Wer mag, kann hierfür eine renommierte Wirtschaftsauskunftei bemühen; sie verfügen in der Regel über einschlägige Angaben zur Zahl der Beschäftigten, dem Jahresumsatz oder dem Kapitalstock des Unternehmens.

Gibt es hinreichende Referenzen? Eine Firma, die gut im Geschäft ist, wird laufende Bauvorhaben nachweisen können. Sie sollte bei vernünftiger Arbeitsweise also kein Problem haben, ihren Bauinteressenten Adressen aktueller Baustellen zu nennen. Deren Besichtigung kann oft schon auf den ersten Blick einen aussagefähigen Eindruck liefern.

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Vor Beauftragung sollte man ruhig mal ehemalige Bauherren dieses Unternehmens ansprechen. Foto: pixabay.com

Weit vorteilhafter ist es natürlich, wenn sich frühere Bauherren bereit erklären, ihre perönlichen Hausbau – Erfahrungen weiter zu geben. Eine gestandene Firma mit zufriedenen Kunden wird bei der Frage nach solchen Referenzen sicher nicht in Verlegenheit kommen…