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Das richtige Balkongeländer

Gegenüber anderen in Frage kommenden Materialien haben Balkongeländer aus Edelstahl einen entscheidenden Vorteil: Egal welcher Witterung sie ausgesetzt sind, der Pflege- und Reinigungsaufwand ist denkbar minimal. Nicht zuletzt deshalb dürfte dieses Material gerade für Hauseigentümer mit wenig Zeit eine Überlegung wert sein.

Die meist geradlinige Formgebung von Balkongeländern aus Edelstahl, verleiht besonders in modernem Stil konzipierten Ein- und Mehrfamilienhäusern oftmals den letzten Schliff. Vielfach wird dieses Material in Kombination mit getöntem Glas eingesetzt, was nebenbei (bei geschickter Abstimmung) den Sichtschutz bis in Gürtelhöhe ersetzt.

 
Verchromter Edelstahl muss zur Gesamtoptik des Hauses passen. Foto: © kasipat/adobe.com

► Die richtige Grundierung ist wichtig

Die kühle Optik von Edelstahl ist auch für Balkone kein Muss: Spezielle Pulverbeschichtungen und Lackierungen ermöglichen solchen Balkongeländern sogar eine Holzoptik. Wer also die wärmeren Farbtöne bevorzugt, muss nicht unbedingt auf die Vorteile von Metall verzichten. Wer sein Balkongeländer farblich selbst verschönern möchte, sollte sich im Fachhandel bezüglich der erforderlichen Grundierungen beraten lassen: Beispielsweise müssen verzinkte Geländer zunächst mit einem speziellen Zinkhaftgrund behandelt werden, damit die Lackierung länger als eine Saison hält.

Ein Vorteil von Balkongeländern aus Stahl und Aluminium ist ihr verhältnismäßig geringes Gewicht. Deshalb wird dieses Material vielfach auch für Anbaubalkone  verwendet, da sich hierdurch die statischen Anforderungen an den Untergrund in Grenzen halten.

Balkongeländer aus Aluminium haben noch einen zusätzlichen Vorteil: Ob Regen, Schnee oder UV-Strahlung – diese Material behält immer seine ursprüngliche Farbe bei. Alu-Balkongeländer gibt es in den unterschiedlichsten Varianten auch als fertige Modulsysteme für die Selbstmontage.

Die Kosten für Balkongeländer aus Aluminium starten etwa bei 230 Euro/Meter. Soll das Geländer komplett aus Edelstahl gefertigt werden, muss mit Kosten ab etwa 300 Euro/Meter gerechnet werden. Wer auf die Kosten achten  muss, kann zwischen den einzelnen Bauteilen des Geländers durchaus Stahl und Aluminium kombinieren.

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Sollen vorgefertigte Modulsysteme verwendet werden, sollte dies schon bei der Planung berücksichtigt werden. Foto: © hacohob/adobe.com

Beispielsweise kann auch nur der Handlauf aus teurem Edelstahl gefertigt werden. Die Kosten für Stahl und Aluminium sind immer auch von den stark schwankenden Rohstoffpreisen abhängig.

► Balkongeländer aus Holz

Balkongeländer aus Holz verleihen jedem Haus einen natürlichen und bodenständigen Charakter. Hinzu kommt, dass Holz als Geländermaterial außerordentlich flexibel ist, es lässt sich vom Fachmann nach eigenen Wünschen anfertigen und nahezu jedem Baustil anpassen. So erhält man ein Unikat als Balkongeländer, das nicht teuer sein muss. Geschwungene Handläufe, Kombinationen aus hellem sowie dunklen Holzarten oder auch in das Holz eingearbeitete Verzierungen, sind mit überschaubarem Kostenaufwand anzufertigen.

Regelmäßige Pflege ist nötig, wenn Holz über die Jahre nicht unansehnlich werden soll. Foto: pixabay.com

Nicht nur der Optik wegen entscheiden Bauherren sich vielfach für Holz, wenn es um das Thema Balkongeländer geht. Es ist auch der vergleichsweise günstige Materialpreis, der vielen Hausbesitzern die Entscheidung erleichtert. Auch die Montage ist für die meisten Heimwerker kein Problem, für Standardmaße gibt es fertige Bausätze, die sich mit hinreichender Geschicklichkeit selbst montieren lassen. Und hat sich der Hausbesitzer nach einigen Jahren satt gesehen, wird er sich wegen der geringen Kosten und einfachen Montage schneller mal zu einer Erneuerung des Geländers durchringen.

Wo Licht ist, fällt immer auch Schatten, das heißt, dass Balkongeländer aus Holz auch einige Nachteile haben: Die Pflege erfordert einen gewissen Aufwand, das Holz sollte regelmäßig mit Holzschutzfarbe oder mit Lasuren behandelt werden. Nur so bleibt es über Jahre ansehnlich und ist wirksam vor Witterungseinflüssen geschützt. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Nachteil ist, dass Holz nun mal die Neigung hat zu splittern. Die damit verbundene Verletzungsgefahr sollte besonders bedacht werden, wenn sich Kinder im Haushalt der Familie befinden.

Die Kosten für Balkongeländer aus Holz sind sehr unterschiedlich und richten sich nach der Qualität des Holzes. Der laufende Meter Balkongeländer aus Fichtenholz ist schon ab etwa 60 Euro/Meter erhältlich, deutlich teurer wird der laufende Meter, wenn Lärche, Eiche oder Robinie verwendet wird, da das Holz gut abgelagert sein muss. Die Preise beginnen hier bei ca. 100 Euro/Meter Balkongeländer; die Kosten für tropische Hölzer befinden sich auf etwa gleichem Niveau.

► Balkongeländer aus Schmiedeeisen

Entscheidet sich ein Hausbesitzer für Schmiedeeisen, wird es sich meist um eine ältere Immobilie oder um einen Neubau im historischen Baustil handeln.

Diese Form der Balkonsicherung ist eine überkommene und zeitlose Variante; im Hinblick auf die Herstellung ist sie sicherlich die anspruchsvollste Form eines Balkongeländers. Schmiedeeisen ist ein sehr witterungsbeständiger Werkstoff, er benötigt allerdings eine gewisse Pflege, damit sich im Laufe der Jahre kein Rost ansetzt. Gerade aufwendig verzierte Geländer verlangen einen arbeitsintensiven Witterungsschutz.

Den Hauptanteil der Kosten für ein Geländer aus Schmiedeeisen macht im wesentlichen der Arbeitslohn aus. Foto: pixabay.com

Heute werden neu angefertigte Geländer aus Schmiedeeisen in der Regel feuerverzinkt oder verzinkt und anschließend pulverbeschichtet, damit sind sie vor Korrosion geschützt sind. Den Gestaltungsmöglichkeiten sind je nach Fähigkeit des Schlossers keine Grenzen gesetzt: möglich sind beispielsweise verschiedenste Dekore, aufgesetzte Spitzen oder geschwungene Handläufe in nostalgischem Stil.

Letztendlich entscheiden Geschmack und Budget des Auftraggebers. Blumenkästen können den gewählten Stil geschmackvoll abrunden, wenn sie in Form und Material auf den Balkon abgestimmt und nicht zu dominant bestückt werden.

Möchte man schmiedeeiserne Geländer nach dem Entrosten farblich gestalten, empfiehlt sich ein zweischichtiger Anstrich mit RAL-Farben, neben der gewünschten Optik sorgt dieser Lack auch für den nötigen Witterungsschutz. Zuerst trägt man eine Grundierung auf, die Haftung und Rostschutz gewährleistet; danach folgt ein matter oder glänzender Lack, der für gutes Aussehen und die Haltbarkeit sorgt.
Schmiedeeiserne Balkongeländer lassen sich auch sehr gut auf die Optik des Gartenzaunes abstimmen, wenn er aus selbigem Material besteht. Somit entsteht ein großzügiges und stimmiges Gesamtbild. Wer bereit ist, die recht hohen Kosten in Kauf zu nehmen, sollte diese Kombination bereits bei der Planung berücksichtigen.

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RAL-Farben schützen und verschönern. Foto: pixabay.com

Der Hauptanteil der Kosten für schmiedeeiserne Balkongeländer besteht nicht im Materialpreis, sondern im Stundenlohn für die Handwerksarbeit. Sie hängen insbesondere davon ab, wie speziell die Verzierungen eines solchen Geländers ausfallen. Die Preise beginnen inklusive Materialkosten bei etwa bei 130 Euro/Meter. Da jedoch die Gestaltungsmöglichkeiten von einzelnen Streben über geschmiedete Blüten, bis hin zu einem eventuellen Familienwappen reichen, sind die Preise je laufenden Meter nach oben hin offen.

► Balkongeländer aus Glas

Besonders bei Einfamilienhäusern in 2-geschossiger Bauart finden Balkongeländer aus Glas immer öfter Verwendung, da sie durch ihre Transparenz und Schlichtheit einen puristischen Baustil abrunden.

Moderne Balkongeländer bestehen meist aus so genanntem VSGGlas. Eine zähe, elastische und reißfeste Folie zwischen den Scheiben minimiert bei einem Bruch die Verletzungsgefahr. Auch bei massiver Gewalteinwirkung verfügt dieses Glas über eine gewisse Rest-Tragfähigkeit, welche insbesondere bei Balkonen Voraussetzung für den Einsatz diese Materials ist. In der Regel werden Balkongeländer aus Glas mit Bodenprofilen aus Aluminium befestigt. Es gibt hier die aufgesetzte und die vorgesetzte Montage-Variante mit speziellen Betonankern. Je nach Wunsch lassen sich die Bodenprofile z. B. mit Blendeisen aus Aluminium, oder auch aus gebürstetem Edelstahl verkleiden.

Meist kommt VSG-Glas zu Einsatz, es ist sehr stabil und reduziert im Falle eines Bruches die Verletzungsgefahr. Foto: pixabay.com

Die Entscheidung für Glas bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich: Der Lichteinfall für den Balkon selbst und die angrenzenden Wohnräume kann bei keinem anderen Material größer sein. Wer sich für ein Balkongeländer aus Glas entscheidet, muss nicht unbedingt in Kauf nehmen, dass neugierige Blicke von draußen in die Wohnräume gelangen. Die Möglichkeiten des Sichtschutzes reichen von Milchglas, über satiniertes Scheibenglas , bis hin zu leicht getöntem Glas, welches zusätzlich auch noch vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützt.

Bei aller Schönheit sollte man aber auch über die Nachteile von Glas nachdenken: Im Tageslicht sieht man jeden noch so kleinen Fingerabdruck, außerdem kann sich die Reinigung der Scheiben gerade bei höheren Geländern schwierig und gefährlich gestalten. Und schließlich fliegt bei ungünstiger Wolkenspiegelung auch schon mal ein Vogel gegen die Scheiben. 

Die Kosten für ein Balkongeländer aus Glas beginnen bei etwa 250 Euro je laufendem Meter. Entscheidend ist natürlich, für welches Profil- und Scheibenmaterial sich der Bauherr entscheidet. Nicht nur Stärke und Beschaffenheit des Glases sind ausschlaggebend, auch die Art der Befestigung kann unverhofft teuer werden.

Wünscht man beispielsweise eine unauffällige Befestigung der Scheiben, um einen möglichst schwebenden Eindruck zu erhalten, kommen so genannte Glaspunkthalter aus Edelstahl zum Einsatz, welche je nach Optik und Anzahl die Kosten immens in die Höhe treiben können.

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Je unauffälliger die Befestigung der Scheiben, desto teurer in den meisten Fällen. Foto: pixabay.com

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